Eine Beschreibung des Begriffes Schuhzurichtung
Bei orth. Schuhzurichtungen wird der vorhandene Schuh so gestaltet, dass durch einzelne oder in Kombination vorgenommene Arbeiten, Fußbeschwerden, die die Gehfähigkeit und Gehausdauer einschränken, beseitigt oder gemindert werden. Häufig vorkommende Schuhzurichtungen sind zum Beispiel die Schuherhöhung zum Ausgleich eines Beckenschiefstandes, Schmetterlingsrollen bei erheblichen Spreizfüßen, Aussenranderhöhungen oder Innenranderhöhungen bei statischen Beschwerden im Fuß oder Knie, Fersenpolster mit Aussparung im Schuh bei Fersenspornproblemen und noch viel mehr. Bitte fragen Sie Ihren Arzt und Orthopädie-Schuhmachermeister.
Wir finden eine Lösung.
Abrollungen im Vorfußbereich
Eine Rolle im Vorfußbereich ermöglicht je nach ihrer Lage und Wirkungsstärke eine Entlastung aller tragenden und bewegenden Gewebe des Fußes und des Unterschenkels. Auch Belastungs- und Bewegungseinschränkungen des Knie- und Hüftgelenkes können kompesiert werden.
Um eine Verkürzung zu vermeiden, sollte die Rolle beidseitig oder zumindestens eine Ausgleichssohle auf der Gegenseite gemacht werden.
Die zurückgelegte Rolle oder Mittelfußrolle entlastet Sprunggelenke sowie Knie- und Hüftgelenk wie auch Wadenmuskulatur und Achillessehne.
Die Ballenrolle vermindert die Abwicklungsbewegung in den Zehengrundgelenken. Sie kann mit einer Sohlenversteifung oder einer Aussparung des Großzehengrundgelenkes kombiniert werden.
Die Zehenrolle erhöht die Standsicherheit des Fußes und verbessert die Kniesicherheit.
Die Schmetterlingsrolle entlastet die Mittelfußköpfchen 2 und 3. Sie sollte jedoch stets mit einer Einlage oder Stufenentlastung getragen werden.
Die verdeckte Rolle erlaubt eine Weichbettung der Metatarsalköpfchen. Eine Kombination von Einlagen und Schmetterlingsrollen mit besonderer Polsterung dient zur optimalen Entlastung des besonders schmerzhaften Spreizfußes mit Schwielenbildung und der entzündlichen Metatarsalköpfchen.
Erhöhungen am Schuh
Eine Sohlenranderhöhung innen oder außen angebracht verändert die Auftrittsbelastung des oberen und unteren Sprunggelenkes in Supination oder Pronation, außerdem entlastet sie den Bandapparat auf der erhöhten Seite.
Mit der einseitigen Absatzerhöhung innen oder außen kann eine Beeinflussung der Torsion des Fußes erreicht werden.
Der Verkürzungsausgleich ist zur Vermeidung von einseitigen Entlastungsschäden der Wadenmuskulatur am Absatz und Sohle auslaufend anzubringen. Er dient u.a. zum Ausgleich einer Beinverkürzung sowie Skoliose.
Eine Absatzerhöhung beiderseits dient zur Entlastung der Achillessehne.
Zurichtungen am Absatz
Der Flügelabsatz verlängert die Auftrittsfläche des Absatzes vom inneren Fußgewölbe oder zum 5. Strahl je nach Ausführung und gibt bei Knick-Plattfüßen innen, bei Klump-Hohlfüßen außen angebracht verbesserte Standsicherheit.
Der Stegabsatz stabilisiert durch Vorziehen des Absatzes das Schuhgelenk und verbessert die Tragfähigkeit des Schuhes im Längsgewölbe bei ausgeprägten Plattfuß.
Der Abrollabsatz erleichtert den Auftritt der Ferse und die Abrollung des Fußes.
Durch den Schleppabsatz wird der Auftrittspunkt des Absatzes nach hinten verlegt und eine verstärkte Hebelwirkung zur Unterstützung der Wadenmuskulatur bei Hackenfußstellung erreicht.
Der Keilabsatz verlängert die Auftrittsfläche bis zum Vorfuß und erlaubt eine gleichmäßige Gewichtsverteilungauf die gesamte Fußfläche bei hochgradigem Plattfuß.
Stoßdämpfende Maßnahmen am Absatz vermindern die Belastung der plantaren Fersenteile und des Periostes, der Fußwurzelgelenke und des Sprunggelenkes.
Über Tibua-Fibula und Femor fortgeleitete schmerzauslösende Auftrittsschwingungen können bei Knie- und Hüftarthrosen wirksam gemindert.
Die Tintenlöschersohle ermöglicht die Gewichtsverteilung auf die gesamte Fußfläche und erleichtert die Abrollung bei verminderter Belastung der Fußwurzelgelenke bei rheumatischem Fuß, Fußwurzelarthrose und atrophischem Altersfuß.